Schwangerschaft

Schwangerschaft und Zahnarzt

 

  • Vor der Schwangerschaft?

Wenn Sie eine Schwangerschaft planen oder am Anfang einer Schwangerschaft stehen, ist eine Vorsorgeuntersuchung empfehlenswert.

Dabei überprüfen wir die Füllungen und kontrollieren, ob Ihr Zahnfleisch gesund ist.

 

  • Was kann ich bereits in der Schwangerschaft für die Zahngesundheit meines Babys tun?

Zwischen der 8. und 10. Schwangerschaftswoche werden die ersten Anlagen der späteren Milchzähne gebildet. Aus diesem Grund ist eine nährstoffreiche Ernährung der werdenden Mutter besonders wichtig, soll das kommende Baby später kräftige und gesunde Zähne haben.

 

  • Soll ich zusätzlich Fluoridtabletten einnehmen?

Während der Schwangerschaft müssen keine Fluoridtabletten eingenommen werden, da diese Gaben keinen Einfluss auf die Kariesanfälligkeit im Milchzahngebiss Ihres Kindes haben.

Ihre fluoridhältige Zahnpasta verwenden Sie bitte wie gewohnt weiter.

 

  • Wieso bekomme ich auf einmal Zahnfleischbluten?

Die hormonelle Veränderung am Beginn der Schwangerschaft bewirkt eine Auflockerung der Mundschleimhaut.

Dadurch kommt es leichter und schneller zu einer Zahnfleischentzündung und ein vermehrtes Auftreten von Zahnfleischbluten ist die Folge (sog. Schwangerschaftsgingivitis);

Auch ich als Zahnärztin bin in meinen Schwangerschaften von diesem Zahnfleischbluten nicht verschont geblieben. Wichtig ist es, in dieser Situation besonders auf die Mundhygiene zu achten und umso gründlicher zu reinigen. Auch Mundspülungen mit Salbei oder Kamille helfen, das Zahnfleisch wieder gesund zu machen.

 

  • Warum sind gesunde Zähne und Zahnfleisch für mich und mein Baby so wichtig?

Medizinische Studien belegen einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Zahnfleischentzündungen und Frühgeburtenrisiko.

Das heißt, daß Sie mit gesunden Zähnen und Zahnfleisch das Risiko einer Frühgeburt vermindern können!

  • Tipps zur Mundhygiene bei starkem Brechreiz

Bis etwa zur 15. Schwangerschaftswoche kann die morgendliche Zahnreinigung – besonders im Oberkiefer – erhebliche Probleme bereiten.

Da aber gerade in der Schwangerschaft die Zähne und das Zahnfleisch noch gründlicher als sonst gereinigt werden sollten, nachfolgend einige Tipps aus eigener Erfahrung:

  • Die Zähne nie auf nüchternen Magen putzen, sondern erst nach der Aufnahme einer Kleinigkeit, am besten einem trockenen Zwieback.
  • Verwenden Sie die kleinste (Kinder-)Zahnbürste die zu kaufen ist. Sollte auch damit immer noch ein Würgereiz auftreten, so bestreichen Sie den Zeigefinger mit Zahnpasta und “reinigen” damit die Zähne; notfalls auch ganz ohne Zahnpasta. Erfahrungsgemäß akzeptiert die Mundhöhle in diesem Stadium den eigenen Finger besser.
  • Sollten Ihnen diese Tipps nicht weiterhelfen, so sprechen Sie uns bitte an. Gemeinsam mit Ihrem Gynäkologen finden wir sicher eine Lösung für Sie.

 

  • Soll ich direkt nach einem Erbrechen die Zähne putzen?

Nein, die Zähne sollten nach einem Erbrechen nicht sofort geputzt werden:

Der Zahnschmelz ist durch die Magensäure angeraut und gegen die Putzmittel der Zahnpasta empfindlicher. Lieber den Mund mit lauwarmen Wasser (evtl. mit Zusatz einer fluoridhaltigen Mundspüllösung) ausspülen und eine halbe Stunde mit dem Putzen warten.

 

  • Kann man in der Schwangerschaft Füllungen machen?

Ja, man kann in der Schwangerschaft Füllungen machen.

Allerdings sollte man nur die unbedingt nötigen Arbeiten durchführen und statt zu Amalgam zu Glasionomerzement greifen (In meiner Ordination bekommen Sie ohnehin keine Amalgamfüllungen mehr!).

Größere Arbeiten wie Kronen, Inlays oder Amalgamentfernungen verlegen wir deshalb natürlich auf die Zeit nach der Geburt.

  • Kann ich auch während der Schwangerschaft eine örtliche Betäubung (Spritze) bekommen?

Natürlich können Sie während der Schwangerschaft eine schmerzfreie Behandlung unter örtlicher Betäubung erhalten.

Wir haben verschiedene Lokalanästhetika lagernd, sodass wir auch für Schwangere ein geeignetes Mittel anbieten können.

 

  • Darf ich Medikamente nehmen?

Es gibt verschiedene Medikamente, die Sie auch während einer Schwangerschaft einnehmen dürfen.

Sollten Sie Schmerzen, Entzündungen oder andere Probleme haben, so behandeln Sie diese auf keinen Fall selbstständig.

Wenden Sie sich bitte an uns, damit wir das für Sie geeignete Medikament auswählen können. Bei Bedarf beraten wir uns selbstverständlich mit Ihrem behandelnden Gynäkologen.

 

  • Darf ich während der Schwangerschaft ein Röntgen machen?

Prinzipiell dürfen Sie während einer Schwangerschaft ein Röntgenbild machen. Dies ist aber selbstverständlich nur in dringenden Ausnahmefällen angezeigt.

Insbesondere in den sensiblen ersten drei Monaten der Schwangerschaft bemühen wir uns, auf Röntgenaufnahmen völlig zu verzichten.

Ein mögliches Risiko für das Ungeborene ist bei zahnärztlichen Röntgenaufnahmen allerdings äußerst gering, da

  • das Röntgengerät nur auf den Zahnbereich gerichtet wird.
  • der Unterkörper mit einer Bleischürze geschützt wird und
  • wir durch unsere modernen digitalen Röntgenaufnahmen
  • mit sehr geringer Dosis arbeiten können.

 

  • Medikamente oder Betäubungsspritzen während der Stillzeit

Die meisten zahnärztlichen Medikamente erreichen in der Muttermilch keine wirksamenKonzentrationen (wenn sie nicht bei der Mutter als Dauermedikation eingesetzt werden).

Von den Mitteln zur örtlichen Betäubung (“Spritze”) gelangen nur sehr geringe Konzentrationen in die Muttermilch, diese gelten als harmlos.

 

 

Ihr Ordinationsteam Dr. Gudrun Schröder-Gazdag