Zähneputzen Baby und Kleinkind

Zähneputzen bei meinem Baby – ab wann und womit?

Zähneputzen ab dem 1. Zahn: Sobald der erste Zahn durchgebrochen ist sollte man ihn und alle nachfolgenden Zähnchen 2 mal täglich reinigen. Bei meinen Kindern hat sich für das Zähneputzen ein „Fingerling“ aus Mikrofaser (Fa. NIP, erhältlich im Drogeriemarkt oder Babyfachhandel) bewährt, den man über den Finger zieht und damit das Zähnchen abreibt. Später kann man dann mit einer Erstlingszahnbürste beginnen. Einmal täglich können Sie eine Babyzahnpasta dazunehmen – aber bitte nur eine erbsengroße Menge!

Im 1. Lebensjahr geht es vor allem um das Ritualisieren des Zähneputzens. Natürlich darf Ihr Schatz auch mal selber Hand anlegen und die Zahnbürste ausprobieren, Mama oder Papa putzen ja sowieso hinterher noch nach damit die Beißerchen richtig strahlen. Mit viel Geduld und ein wenig Humor gelingt es, dass das Zähneputzen so selbstverständlich ist wie das Anziehen.

Ab dem 2. Lebensjahr sollte die Routine gefestigt sein und das Putzen geht so richtig los – 2 mal täglich mit Zahnpasta.

Den größten Einfluss auf die Motivation zum Putzen haben Bezugspersonen. So wie sich viele Kleinkinder von ihren “Vorbildern” Verhaltensweisen “abgucken”, ist es auch beim Zähneputzen: das Zähneputzen zusammen mit den Eltern oder älteren Geschwistern sollte eine Selbstverständlichkeit sein und es soll auch Spaß machen.

Was ist die richtige Putztechnik?

Ausschlaggebend für den Putzerfolg ist die Systematik des Putzens, welche stets nach dem gleichen, einmal fest eingeprägten Schema erfolgen sollte, um auch wirklich alle Zahnflächen einer gründlichen Reinigung zu unterziehen.

Nicht nur für Kinder ist die KAI-Methode zu empfehlen. Es werden zuerst die Kauflächen gebürstet, danach die Außenflächen und Innenflächen der Zähne gründlich gereinigt. Die Zähne sollten mit kleinen, kreisenden Bewegungen geputzt werden. Zur Reinigung der Außenflächen werden die Zähne aufeinander gebissen.

K = Hin- und Herbewegung der Zahnbürste auf den Kauflächen
A = Putzen der Außenflächen mit großen Kreisen
I= Reinigen der Innenflächen mit kleinen Kreisen oder Ab-/Auswischbewegungen

Welche Zahnbürste ist für mein Kind passend?

•Kinder benötigen eigene Zahnbürsten, die ihrer Gebissform und Motorik entsprechen. Außerdem soll das Zähneputzen Spaß machen und die Bürste die Kinder motivieren, täglich ihre Zähne zu putzen.
•Erwachsenenzahnbürsten sind für Kinder aufgrund ihrer Form und Borstenhärte denkbar ungeeignet. Hier gibt es auf dem Markt zahlreiche lustige und für Kindermünder geeignete Produkte.
Es gilt generell bei Kindern: die Zahnbürste im Zeifelsfall lieber eine Nummer kleiner wählen, damit Sie wirklich alle Zahnflächen erreichen können.
•Eine gute Kinderzahnbürste sollte einen kompakten, rutschfesten Handgriff und ein kleines Borstenfeld aus Kunststoffborsten haben.
•Für die ersten Putzversuche bei den ganz Kleinen ist “Baby’s erste Zahnbürste” – eine Kombination aus Beißring und Bürste – gut geeignet. Aufgrund der Ringform kann das Bürstchen nicht in den Rachenraum gestoßen werden und dort Verletzungen verursachen; ein Verschlucken ist ebenfalls unmöglich. Durch die gleichzeitige Konzeption als Beißring wird zusätzlich der Speichelfluss und die Kräftigung der Kaumuskulatur gefördert.

Welche Zahnpasta ist für mein Kind passend?

Bei der Wahl der richtigen Zahnpasta geht es weniger um Marke und Geschmack (das überlasse ich ganz Ihnen und Ihrem Kind) sondern vielmehr um die darin enthaltene Fluoridkonzentration.
Wie bei allen Wirkstoffen, die dem menschlichen Körper zugeführt werden, geht es auch bei Fluo-riden um die richtige Dosierung. Wer Fluorid aus anderen Quellen aufnimmt, muss das beim
Zähneputzen mit fluoridierten Zahnpasten berücksichtigen.
Die folgenden Empfehlungen gelten für Orte mit Trinkwasser mit einem „normalen„ Fluoridgehalt. (Normal sind 0,1–0,3 mg Fluorid pro Liter; genaue Werte erfragen Sie bitte bei Ihrem Wasserwerk).

Alter
Dosierung in ppm (parts per million)
0-1 Jahre
Kinderzahnpasta (500 ppm 1xtgl erbsengroß)
1-5 Jahre
Kinderzahnpasta (500 ppm 2xtgl)
Ab 6 Jahren
Erwachsenenzahnpasta (1000-1500 ppm 2x tgl)

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit

Bis zu welchem Alter muss ich nachputzen?

Als Richtwert gilt: So lange bis ihr Kind flüssig schreiben kann müssen Sie 2mal täglich nachputzen (ca. bis zum 9. Lebensjahr).
Und auch danach sollte die Mundhygiene regelmäßig kontrolliert werden, damit die Zähne gesund und die Kinder motiviert bleiben!